Berlin, 18.09.2020. Anlässlich des Weltkindertages bekräftigt die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin ihre Forderung Kinderrechte noch in dieser Legislaturperiode im Grundgesetz zu verankern.
Wird man später von einer „Generation-Corona“ sprechen, weil ihnen als Kind, durch Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie Schaden zugefügt wurde? „Kinderrechte schaffen Zukunft“ lautet das diesjährige Motto des Weltkindertages. Der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften fordert daher die zügige Umsetzung der Grundgesetzänderung zur vorrangigen Berücksichtigung von Kinderrechten, damit die Interessen der Kinder auch in Krisenzeiten besser gewahrt werden.
Seit fast dreißig Jahren wird das Thema Kinderrechte im Grundgesetz nun schon diskutiert und zu Beginn der Legislaturperiode waren sich die Großkoalitionäre bereits einig, dass die Stärkung der Kinderrechte keine Schwächung der Elternrechte bedeutet. Dennoch scheinen mit Ausbruch der Corona-Pandemie die Bestrebungen, Kinderrechte im Grundgesetz zu verankern, erlahmt zu sein. Dabei führen die bisherigen politischen Entscheidungen zur Eindämmung der Pandemie nur allzu deutlich vor Augen, wie wenig den Bedürfnissen der Kinder dabei Rechnung getragen wurde.
Kitas und Schulen wurden schnell zugemacht und blieben lange geschlossen. Obwohl inzwischen die sehr begrenzte Wirksamkeit dieser Maßnahmen bei der Corona-Pandemie bekannt ist, gilt auch heute noch bei einzelnen Politikern ihre schnelle Schließung bei neuen Infektionen als mögliches Mittel. Dabei ist das Recht auf Bildung und Teilhabe ein Menschenrecht.
„Kinderrechte dürfen nicht der COVID 19-Pandemie geopfert werden“ betont Professor Dr. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ). „Das Kindswohl ist bei allen Maßnahmen zu berücksichtigen, die Auswirkungen auf unsere Kinder haben“.
Die Zeit zum Handeln drängt, denn die Regierung verfügt bei allen demokratischen Parteien über eine ausreichende Mehrheit im Parlament, um dieses wichtige Thema endlich zu einem guten zukunftsweisenden Abschluss zu bringen.
Pressekontakt:
Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär
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