Kommission Globale Kindergesundheit

Kommission Globale Kindergesundheit, Klimawandel und Umwelt

Von dieser Kommission erarbeitete Stellungnahmen

 

Die Berufung dieser Kommission wurde auf der Mitgliederversammlung der damaligen DAKJ (Vorgängerin des Bündnisses KJG) im November 2014 beschlossen. Am 28. Juni 2015 traf sich die Kommission in Würzburg zu ihrer konstituierenden Sitzung.


Präambel: Das Wohl und die Gesundheit der Kinder in der Einen Welt sind das zentrale Anliegen der Kommission (in the best interest of the child).

Folgende konkrete Themen wird die Kommission bearbeiten:

  • Kinderrechte stärken und umsetzen

Umsetzung der Kinderrechte, wie sie in der UN-Kinderrechtskonvention verankert sind, mit besonderem Schwerpunkt auf Zugang zu Bildung, Prävention, Behandlung, Schutz vor Gewalt, Vernachlässigung und Ausbeutung für alle Kinder. Das Einsetzen eines Kinderbeauftragten und die Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz sind dazu unabdingbar.

  • Gesundheit von Migranten- und Flüchtlingskindern verbessern

Am Beispiel der Migranten- und Flüchtlingskinder zeigt sich derzeit, wie schwierig sich die Umsetzung der Kinderrechte gestaltet. Die Kommission will darauf hinwirken, dass diesen Kindern bundesweit eine bestmögliche Gesundheitsfürsorge zuteil wird. Bereits bestehende gute Modelle müssen allgemein und flächendeckend umgesetzt werden; positive Erfahrungen sollen zusammengefasst und bekanntgemacht werden.

  • Prioritäten der internationalen Kindergesundheit unterstützen

Vorhandene, erprobte und evidenzbasierte Verfahren in der weltweiten Kindergesundheitsarbeit sollen zusammengestellt, verbreitet und umfassend angewendet werden. Der wechselseitige Erfahrungsaustausch und das reziproke Lernen, welches sich am Beispiel der Verbreitung der oralen Rehydratation, der Stillförderung, der Kängurupflege und der Pneumoniediagnostik auch bei uns als hilfreich erwiesen hat, sind die Grundlage einer Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Dazu erarbeitete Konzepte sollten auch bei uns Verbreitung und Bekanntheit finden.

  • Erfassung und Vernetzung bestehender Aktivitäten

Die Erfassung bestehender humanitärer und wissenschaftlicher Projekte deutscher Institutionen und Organisationen auf dem Gebiet der globalen Kindergesundheit in einer Datenbank ist eine der vorrangigen nächsten Aktivitäten. Die Mitglieder der verschiedenen pädiatrischen Fachverbände aus Praxis und Klinik sind ausdrücklich aufgerufen, sich daran zu beteiligen.

  • Global Child Health in Aus- und Weiterbildung verankern

Die Kommission tritt dafür ein, dass etablierte Inhalte und Verfahrensweisen der globalen Kindergesundheit in studentische und postgraduierte Curricula integriert werden. Langfristig strebt die Kommission eine Etablierung der Bearbeitung der erwähnten Themen im Rahmen eines akademischen Institutes für globale Kindergesundheit an, um diese wissenschaftlich im nationalen und internationalen Kontext zu bearbeiten. Die Kommission lädt zur interdisziplinären Mitarbeit aller Akteure im Bereich der globalen Kindergesundheit ein. Die Kommission fördert dazu gezielt Anwaltschaft (Advocacy) und Netzwerkbildung auf diesem Gebiet.

Fachbereich 1: Globale Kindergesundheit

Mitglieder: Dr. med. G. Ellsäßer (BVKJ), Dr. J.-L. Kerth (DGKJ), PD Dr. med. habil. R. Kobbe (DGKJ), Dr. J. Lindert (DGKJCH), Prof. Dr. med. habil. T. Langner (DGSPJ), Dr. med. G. Trost-Brinkhues (knw), Prof. Dr. A. Schultz (Berater).

Sprecher: N. N.

Fachbereich 2: Klimawandel und Umwelt

Aktive Mitglieder:

  • Dr. Henriette Högl, Co-Geschäftsführerin Kindernetzwerk e.V.
  • Dr. Louisa Schuffert, Vertreterin des AK kinderchirurgischer Assistent:innen der
    DGKJCH, Universitätsmedizin Mainz
  • Dr. Christof Wettach , Praxis für Kinder und Jugendliche in Lahr, AG Pädiatrie bei KLUG
    e.V., Ausschuss Kindergesundheit und Klimawandel BVKJ e.V.
  • Dr. Stephanie Lorenz, Klinik für Kinder- und Jugendmedizin Halle a.d.Saale, KLUG, BVKJ,
    DGKJ

Sprecher: Dr. med. S. Lorenz (DGKJ), Stellvertreter: Dr. med. C. Wettach (BVKJ)

Der Klimawandel ist global und langfristig gesehen die größte Krise unserer Zeit. Kinder und Jugendliche sind in besonderem Maße betroffen, weil sie zum Beispiel durch ihre Physiologie vulnerabel sind. 

Zum anderen sind sie von Eltern, Erziehungspersonen und/oder politischen Entscheidungsträger:innen abhängig. Das gilt sowohl für kleine Entscheidungen im Alltag, wie adäquater Sonnenschutz oder umweltbewusstes Verhalten als Bildungsaufgabe, als auch im ganz Großen in Form von politischen Entscheidungen für eine klimafreundliche Transformation.

Besonders betroffen sind diejenigen, die durch eine chronische Erkrankung, eine Behinderung oder einen niedrigen sozialen Status per se schon benachteiligt sind, sodass auch das Thema Klimagerechtigkeit in den kommenden Jahren an Bedeutung gewinnen wird. Zuletzt sind Kinder und Jugendliche von Heute die Generation von Morgen, die die langfristigen Auswirkungen des Klimawandels am eigenen Leibe spüren werden. Schon heute belegen zahlreiche Studien die psychischen und somatischen Folgen der Klimakrise auf die Gesundheit.

Trotzdem fehlt es noch immer an entschiedenem politischen Handeln und auch in unserem beruflichen Alltag sehen wir wenig von einer Transformation. In Anbetracht immer neuer Krisen verliert das Thema an Nachrichtenwert und gesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Der
Klimawandel ist eine stille Krise.

Als Bündnis Kinder-und Jugendgesundheit stehen wir in der besonderen Verantwortung, die Gesundheit von Heranwachsenden zu schützen. Als Zusammenschluss der Kinderkrankenpflege und Elternverbände, kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften und Fachverbände Deutschlands sehen wir uns als Vernetzungsplattform, um Synergien zu identifizieren und so den Belangen der Kinder und Jugendlichen in Politik und Gesellschaft
angemessen Gehör zu verschaffen.

Linkliste

Downloads

  • Positionspapier Klug
  • Statement MoKi
  • Checklisten AK Klima der DGSPJ
  • Hitzemanual KlimaDocs

Vorträge/Aktivitäten 2025

Stephanie Lorenz

  • – Vortrag GPA Kompaktkurs Klimawandel & Kindergesundheit
  • – Vortrag Klimawandel Tropenpädiatriekurs
  • – Uniklinikum Halle: DIN-Zertifizierung Nachhaltigkeit

Stephanie Boßerhoff (AG Klima DGSPJ)

  • Erarbeitung von Checklisten für Kinder und in einfacher Sprache
  • Plakate für Wartezimmer
  • Vortrag: Kinderärztekongress in Leipzig: Klimakrise in Bezug auf Kinder mit Behinderungen und chronischen Erkrankungen (mit Ursula Anders)

Henriette Högl

  • Abschluss des Projektes Resilienz im Wandel – Kinder, Jugendliche mit chronischen Erkrankungen und Behinderungen und ihre Familien im Fokus des Klimaschutzes (Förderung durch die KKH)

Christof Wettach

  • Vortrag Neujahrsempfang der Freiburger Universitäts – Kinderklinik zu Planetary Health und Kindergesundheit
  • Kurzreferat im Unterausschuss Globale Gesundheit des Deutschen Bundestages – Kindergesundheit im Klimawandel
  • Vortrag an der Universitätskinderklinik Marburg zu Planetary Health und Kindergesundheit
  • Vorlesungen zu Planetary Health und Kindergesundheit an den Universitätskinderkliniken in Freiburg und Marburg
  • Online Seminar der Bayrischen Ärztekammer zu Klimawandel und Gesundheit – Planetary Health – Klima, Umwelt und Gesundheit
  • Webinar PAED TO GO – Es wird heiß! Was nun?
  • Jubiläumsjahrestagung der Kinderärzte Schweiz – Klimagesundheit für die
    kinderärztliche Praxis – vom Wissen zum Handeln
  • 3. Werkstatt Pädiatrie in Frankfurt – Wasser – Lebenselixier unseres Planeten + Die klimafreundliche Praxis
  • Mitarbeit am Buch Klimawandel und Kindergesundheit – Kapitel Klimasensible Gesundheitsberatung
  • Mitarbeit in der EAP SAG in Climate Change & Planetary Health
  • Mitarbeit am ÖNaG-Leitfaden ärztliche Praxen – Ökologische Nachhaltigkeit in der ärztlichen Praxis
  • Beginn der Umsetzung des Projektes “Green Meetings” bei Fortbildungen des Berufsverbandes BVKJ e.V.

Ziele der Kommission

Kurzfristig

  • Schreiben an Vorstand
  • Green meetings
  • (gemeinsames?) Statement zur Reisekostenabrechnung/Reisekosten bündnis
  • Ggf Positionspapier —> Gesundheitsministerium
  • Mitwirken in der nationalen Anpassungsstrategie
  • Zusammentragen der bisherigen Veröffentlichungen bzw Tätigkeiten der einzelnen Fachgesellschaften

Mittelfristig

  • Vernetzung verschiedener Akteure/schnittstellenarbeit
  • Publikationen zu Kliniken/Praxen in der Transformation
  • Bewusstmachen des Themas in möglichst vielen Bereichen (Teams, Fortbildungen, Kongressen)

Langfristig

  • Politische Entscheidungen mitgestalten
  • Monitoring von Maßnahmen