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Auch in Anbetracht der akuten Situation nicht die Versorgung schwerkranker und chronisch kranker Kinder vergessen!

Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) unterstützt die Forderung des Kindernetzwerkes nach einer stärkeren Berücksichtigung schwerkranker und chronisch kranker Kinder und Jugendlicher bei den Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung im Zuge der Pandemie mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-19.

Das Kindernetzwerk, dem als Dachverband der Selbsthilfe von Familien mit chronisch erkrankten oder behinderten Kindern mehr als 150 Bundesverbände mit rund 200 000 Mitgliedern angeschlossen sind, beklagt in einem offenen Brief vom 7. April 2020 die unzureichende Berücksichtigung bei den Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung:

Stark eingeschränkte Besuchsmöglichkeiten unter Wahrung des Abstandes von 2 Metern sind gerade für intensivpflegebedürftige Kinder eine große psychische Belastung. Zudem zeichnen sich Engpässe in der Versorgung mit Verbrauchs- und Einwegmaterial ab. Sich daraus ergebende Krankenhauseinweisungen erhöhen das  Infektionsrisiko und die seelische Belastung für die betroffenen Kinder und ihre Familien.

Der erhöhte Pflegeaufwand für die schwer erkrankten oder behinderten Kinder führte in Einzelfällen schon zu Kündigungen des Arbeitsplatzes der Eltern, da Unterstützung durch ambulante Pflegedienste wegbricht. Damit geraten diese Familien zusätzlich in die Gefahr materieller Not.

Die DAKJ unterstützt daher die Forderungen des Kindernetzwerks, psychologische Betreuungsangebote auszuweiten, Materialleistungen zu garantieren und Leistungen der Verhinderungspflege kurzfristig zu erhöhen. Insbesondere Familien mit mehrfach behinderten Kindern sind durch monetäre Hilfen Kleinunternehmern zumindest gleich zu stellen.

Die moralische Integrität einer Gesellschaft zeigt sich daran, wie sie in der Krise mit den Schwächsten umgeht.