Berlin, 12.03.2020. – Mehr als 60.000 Bundesbürger fordern die Beendigung der Benachteiligung von Kindern und Jugendlichen in der medizinischen Versorgung in Deutschland! Mit der Aktion hatte die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) die Politik aufgefordert, die medizinische und pflegerische Betreuung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zu verbessern und sicherzustellen.
17.474 Unterschriften im online Petitionsforum des Deutschen Bundestags, zusätzlich 42.734 in Schriftform, einschließlich vor Ablauf der Frist gezeichneter Listen insgesamt 62.099 Unterschriften – mit diesen Zahlen erhielt die Unterschriftensammlung der Deutschen Akademie für Kinder und Jugendmedizin die Anerkennung: „Quorum erreicht“. Und dies, obschon der Start der Petition direkt nach Neujahr denkbar ungünstig lag. Am 10. März 2020 wurde der DAKJ von der Petitionsstelle des Deutschen Bundestages mitgeteilt, dass die notwendige Anzahl an Unterstützern erreicht wurde. Über 10.000 Menschen mehr als nötig hatten den Appell unterzeichnet!
„Mit dieser großen Welle an Unterstützung ist der Weg frei für eine öffentliche Anhörung durch den Petitionsausschuss“, freut sich Prof. Dr. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär der DAKJ. Das große Echo der Aktion ist für ihn wenig überraschend, denn: „Eltern erleben es in Deutschland täglich, dass sie keine Kinder- und Jugendarztpraxis für ihr Kind finden, und nicht selten wochenlang warten müssen. Schwer kranke Kinder können nicht stationär aufgenommen werden, weil alle Betten bereits belegt sind. Diese unhaltbaren Zustände sind Folge einer jahrelang verfehlten Politik von Bund und Ländern, bei der es unter massivem wirtschaftlichen Druck uninteressant geworden ist, Kinder und Jugendliche medizinisch zu versorgen.“
Huppertz fordert, dringend in die Ausbildung zur Kinderkrankenpflege und in die Aus- und Weiterbildung zu Kinder- und Jugendärztin/arzt bzw. Kinder- und Jugendpsychiater/in zu investieren. Auch die stationäre Versorgung von Kindern und Jugendlichen müsse durch entsprechende Umplanung gesichert werden.
„Es ist eben teurer, ein Kind stationär zu behandeln als einen Erwachsenen. Bund und Länder sollten sich zu ihrer Verantwortung für die medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen in Deutschland bekennen und schnellstmöglich umsteuern“, fordert der DAKJ-Generalsekretär und ergänzt: „Wir danken allen, die sich für diese Petition engagiert haben und vor allem denen, die sie gezeichnet haben. Wir alle hoffen mit Ihnen, dass die notwendigen Änderungen zeitnah eintreten werden.“
Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) ist die Dachgesellschaft aller kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften und Verbände in Deutschland und setzt sich für die Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen sowie die Aufnahme der Kinderrechte ins Grundgesetz ein.
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Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär
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