Am 4. April 2021 ist Elke Jäger-Roman in Berlin verstorben. Mit ihr hat die deutsche Kinder- und Jugendmedizin eine überaus engagierte Kollegin und frühere stellvertretende Generalsekretärin der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) verloren. Wir trauen um diesen Verlust und unsere Gedanken sind auch bei ihrem Mann.
Elke Jäger-Roman studierte Medizin in München, Bonn und Berlin. Ihre pädiatrische Fachweiterbildung erhielt sie an der Kaiserin-Auguste-Victoria-Klinik, wo sie außerdem die Zusatzbezeichnung Kinderrheumatologie erwarb. Eine weitere Vertiefung erfolgte an der Universität von New South Wales in Sydney.
Sie war von 2012-2016 stellvertretende Generalsekretärin der DAKJ, in die sie vom Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) entsandt worden war. Sie richtete ihr Augenmerk nicht nur auf die medizinischen Versorgungsbedürfnisse, sondern ganz besonders auf die Lebensumstände und Rechte der Kinder und Jugendlichen. So war sie auch Mitinitiatorin und -autorin der DAKJ-Versorgungsstudie im Jahr 2014. Aus den Erfahrungen bei ihren praktischen Tätigkeiten in medizinischen Einrichtungen in Afghanistan und Südafrika resultierte nicht zuletzt ihr unermüdlicher Einsatz für unbegleitete Minderjährige, insbesondere im Zuge des hohen Zustroms von Geflüchteten im Jahr 2015. Hervorzuheben ist in diesem Zusammenhang daher auch ihr außergewöhnliches Engagement für das Thema Kinderrechte in der deutschen Politik und ihre Durchsetzungskraft in ihrem Bestreben diese im Grundgesetz zu verankern. Es war ihr wichtig, dass die Pädiatrie als Fach sich auch um die sozioökonomischen Bedingungen kümmert, unter denen Kinder aufwachsen, und dass die Pädiatrie ihre Stimme erhebt, wenn diese Bedingungen der Entwicklung und dem Wohlergehen der Kinder entgegenstehen.
Entsprechend galt das Engagement von Elke Jäger-Roman besonders Kindern, die weniger gute Chancen auf eine gelingende frühkindliche Entwicklung und eine ungünstige Schul- und Ausbildungsprognose haben.
Sie trat dafür ein, dass die Kinder- und Jugendmedizin in der Öffentlichkeit mit einer Stimme spricht und hat sich deshalb rückhaltlos zur DAKJ bekannt. Die entsprechende Verpflichtung zum Kompromiss forderte sie von allen Gründungsgesellschaften der DAKJ ein.
Als wichtige Streiterin für das Wohlergehen udizin ihr stets ein ehrendes und respektvolles Andenken bewahren.
Hans-Iko Huppertz
Christian Fricke
Dehtleff Banthien
Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin