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Deutsche Kinder- und Jugendärzte unterstützen globalen Ansatz zum Schutz vor Infektionskrankheiten

Pressemitteilung zur 6. Nationalen Impfkonferenz vom 23.-24. Mai 2019 in Hamburg

Die diesjährige 6. Nationale Impfkonferenz findet unter dem Motto „Impfstrategien im Kontext internationaler Herausforderungen“ statt. Der Wandel in der Welt stellt die Medizin vor neue Herausforderungen. Es rücken Krankheiten in den Vordergrund, für die ein Impfschutz noch nicht zur Verfügung steht.

„Wir Kinder- und Jugendärzte begrüßen ausdrücklich das Motto der Nationalen Impfkonferenz 2019, das die Bedeutung eines globalen Ansatzes für die Bekämpfung von Infektionskrankheiten unterstreicht. Für eine effektive Bekämpfung impfpräventabler Erkrankungen ist in Zeiten stetig wachsender weltweiter Migration und Mobilität  ein Vorgehen auf globaler Ebene notwendig. Erreger gelangen heute schnell von einem Ort zum anderen und machen nicht an Länder-Grenzen halt.“, so Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V. (DAKJ). „ Gerade Kinder mit ihrem noch im Aufbau begriffenen Abwehrsystem sind häufig die ersten Opfer alter und neuer Epidemien. Deshalb muss die Impfstoffforschung  weiter intensiviert werden und bestehende Impf-Konzepte sollten ständig hinterfragt, angepasst und ausgebaut werden.“

Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren repräsentieren mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung. In Low-Income Countries (LICs) und Lower-Middle-Income Countries (LMICs) liegt ihr Anteil bei bis zu 50%, in den sogenannten Industriestaaten nur bei etwa 15-20%. Durch die seit 2015 verstärkte Zuwanderung hunderttausender, teils unbegleiteter Kinder und Jugendlicher aus vielen Krisenregionen dieser Welt nach Deutschland ist besonders deutlich geworden, dass Fragen von Gesundheit und Krankheit nicht an nationalen Grenzen enden und nur in einem globalen Ansatz zu lösen sind. Früher seltene Erkrankungen sind nun in Deutschland häufiger geworden (z.B. Sichelzellkrankheit, Thalassämie, rheumatische Herzerkrankung, Tuberkulose, Leishmaniose, Skabies, Wurmerkrankungen, familiäres Mittelmeerfieber) und betreffen oft Kinder und Jugendliche.

Die Kommission für globale Kindergesundheit der DAKJ betont seit Jahren die Bedeutung der globalen Kindergesundheit auch für Deutschland und hat dazu eine ausführliche Stellungnahme erarbeitet.  Es werden mehrere mögliche Maßnahmen vorgeschlagen, mittels deren Umsetzung aus Sicht der Kommission in den nächsten Jahren ein substanzieller Beitrag Deutschlands zur Verbesserung der globalen Kindergesundheit geleistet werden kann. Die Stellungnahme findet man unter:

https://www.dakj.de/stellungnahmen/deutschland-und-sein-engagement-fuer-die-gesundheit-der-kinder-weltweit/

Die Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin ist der Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften und Verbände Deutschlands. Sie koordiniert die gemeinsamen gemeinnützigen Ziele und Aufgaben der verschiedenen Fachgesellschaften und Verbände, die sich  im Interesse der Kinder- und Jugendmedizin unter ihrem Dach zusammengeschlossen haben. Sie vertritt diese nach außen durch fortlaufende Erstellung und Umsetzung eines Katalogs gemeinsamer Aufgaben im Zusammenhang mit der gesundheitlichen Versorgung von Kindern und Jugendlichen.

 

Korrespondenzadresse:

Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär
Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Dachverband der kinder- und jugendmedizinischen Gesellschaften
Chausseestraße 128/129
10115 Berlin
Tel. 030.4000588-0
Fax 030.4000588-8
kontakt@dakj.de

 Die Pressemitteilung als PDF-Datei finden Sie hier.