Berlin, 15.11.2019. – Die Deutsche Akademie für Kinder und Jugendmedizin (DAKJ) begrüßt den Beschluss des Masernschutzgesetzes durch den Bundestag am 14.11.2019. Mit der Umsetzung der Schutzmaßnahmen kommt Deutschland dem bereits 1984 erklärten Ziel der WHO, die Masern-Erkrankung zu eliminieren, endlich näher.
Aus Sicht der DAKJ sind für die erfolgreiche Umsetzung des Masernschutzgesetzes folgende Maßnahmen besonders wichtig:
- Ein zentraler Schritt wird die Impfung von Jugendlichen und von nach 1970 geborenen Erwachsenen sein, die bisher gar nicht oder nur unzureichend geimpft sind. Diese Personen sind sich dieser Lücke in ihrem Gesundheitsschutz meist gar nicht bewusst und müssen entsprechend informiert werden.
- Krankenkassen müssen ihre Versicherten über ihre Tarife motivieren und so die Durchführung von Impfungen attraktiv machen.
- Der öffentliche Gesundheitsdienst muss so ausgestattet werden, dass alle vom Gesetz geforderten Maßnahmen auch umgesetzt werden können.
- Die Ärztekammern müssen die Ärztinnen und Ärzte ihres Bereiches auf die Notwendigkeit der Durchführung von zeitgerechten Impfungen hinweisen. Wer seinen beruflichen Verpflichtungen nicht nachkommt, muss folgerichtig mit der Möglichkeit des Verlustes der Approbation rechnen.
Die öffentliche Aufklärung muss im Interesse der Kinder zudem darauf hinwirken, dass nicht nur die Masern-Impfung, sondern alle Schutzimpfungen, wie sie von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen werden, zeitgerecht und bei allen Kindern durchgeführt werden.
Aktuell reichen die Impfraten nicht aus, um etwa die Verbreitung von Keuchhusten zu verhindern, eine Erkrankung, die insbesondere Säuglinge schwer schädigen kann. Zudem besteht aktuell die Gefahr, dass die ansteckende Kinderlähmung (Poliomyelitis) wieder auftritt in Deutschland.
Die DAKJ fordert seit Jahren, dass Kinder vor dem Besuch von Gemeinschaftseinrichtungen alle von der STIKO empfohlenen Impfungen erhalten, also auch Impfungen gegen Masern, Keuchhusten und Kinderlähmung.
Pressekontakt:
Prof. Dr. med. Hans-Iko Huppertz, Generalsekretär
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