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Minderjährige vor Tabakqualm schützen – auch in Fahrzeugen

Presseinformation der DAKJ

Berlin, 8. Februar 2016 – Kinder- und Jugendärzte begrüßen Verkaufsverbot von elektronischen Zigaretten und E-Shishas an Minderjährige– weitergehende Maßnahmen wie ein umfassendes Tabakwerbeverbot sowie ein Rauchverbot in PKW mit Kindern als Mitfahrern sind aber nun notwendig

„Es ist sehr erfreulich, dass elektronische Zigaretten und E-Shishas künftig nicht mehr an Kinder und Jugendliche verkauft werden dürfen“, so Dr.med. Bernd Herrmann, Vorsitzende der Kinderschutz-Kommission der Deutschen Akademie für Kinder- und Jugendmedizin (DAKJ) anlässlich des jüngsten Beschlusses des Bundestages. „Die Bundesregierung hat sich nicht von den Lobbyisten der Tabakindustrie und der E-Zigaretten-Hersteller aufhalten lassen“, so Dr. Herrmann. Die Kinder- und Jugendärzteverbände hatten diese Gesetzesänderung gefordert.

Denn es ist erwiesen, dass die inhalierten Inhaltsstoffe Atemwegserkrankungen und Krebs auslösen können.
Besonders wichtig ist den Kinder- und Jugendärzten aber nun, dass ein Rauchverbot in Kraftfahrzeugen, in denen Kinder mitfahren, kommt. Das Rauchen gefährdet in erheblichem Maß die Gesundheit der Fahrzeuginsassen. „Besonders mitfahrende Kinder und Jugendliche sind dem Tabakqualm schutzlos ausgesetzt. Dabei gefährden sowohl der direkte Tabakrauch als auch die krebserregende Nikotinrückstände im Auto die Gesundheit der Minderjährigen. Der Kinder- und Jugendschutz gebietet, dass dies von der Politik beendet werden muss, wie es schon in einigen Ländern wie beispielsweise in England gesetzlich praktiziert wird“, fordert Dr. Herrmann, der für die DAKJ gemeinsam mit zahlreichen kindermedizinischen Fachgesellschaften sowie Kinderschutzverbänden die Stellungnahme „Forderung eines Rauchverbots in Autos mit Kindern“ verfasst hat.

Notwendig sind darüber hinaus ein umfassendes Tabakwerbeverbot auch im Außenbereich, das Verbot von Werbe- und Verteilaktionen von Nikotinwaren sowie das Verbot des Sponsorings politischer Veranstaltungen durch die Tabakindustrie.

„Die zuständigen Fachpolitikerinnen und –politiker müssen nun erneut unter Beweis stellen, dass Ihnen die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen mehr wert ist als die Kooperation mit den Lobbyisten der Tabakindustrie und deren Verbündeten“, fordert Dr. Herrmann.

Hier zur Stellungnahme der DAKJ-Kinderschutzkommission.

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