21. Dezember 2024

Adventskalender-Aktion des Bündnisses KJG: Eine Umwelt, in der mein Kind gesund aufwachsen kann.

„Ihr Kind hat kein Rehapotenzial!“

Als Kinderärztin schämt man sich, dass Eltern ein Schreiben mit einer solchen Aussage erhalten. Solche Sätze und solch ein Beamtendeutsch darf es in keinem Anschreiben an Eltern mehr geben.

In Deutschland gibt es mit ca. 45 Rehabilitationskliniken ein gutes Angebot für Kinder und Jugendliche.

Für verschiedene Indikationen können Kinder und Jugendliche alleine oder mit ihren Eltern einen Aufenthalt verbringen.

Rehakliniken behandeln Kindern mit chronischen Erkrankungen, wie Asthma, Mukosviszidose, angeborenen Herzfehlern, neurologischen Erkrankungen und Entwicklungsstörungen.

Über die Webseite „Kinder- und Jugendreha im Netz“ (1) bekommt man einen guten Überblick über die Angebote und kann zusammen mit den behandelnden Kinder-und JugendärztINNEN überlegen, welche Reha wo indiziert ist (2).

Wichtig: Häufig ist eine #Intervallrehabilitation eine sehr gute, geschwisterfreundliche  und familienentlastende Maßnahme im Vergleich zu mehrfach pro Woche stattfindenden, ambulanten Therapien.
Sie entlastet den Familienalltag enorm.

Leider dauert die Bearbeitungszeit häufig lange. Die Wartezeiten für z.B. eine Sprachheilreha beträgt selbst nach einer Kostenzusage häufig mehr als ein Jahr. Anträge auf Rehabilitation werden immer wieder auch abgelehnt (2015: 10000 von 60000). Widersprüche einzulegen und Argumente zu formulieren führt erneut zu einer unnötigen Belastung der Familien.

Problematisch ist es zudem, wenn man ein Begleitkind mit Behinderung mit in die Reha nimmt. Eine entsprechende Betreuung ist häufig dann nicht gut umzusetzen.

Um Kinder und Familien zu stärken und zu entlasten

🚩 sollte die Klärung der Kostenträger (Krankenkasse versus Rentenversicherung) nicht auf dem Rücken der Versicherten ausgetragen werden.

🚩 sollten ausreichend Rehaplätze für Kinder vorhanden sein, um Wartezeiten zu reduzieren.

🚩 sollte die ambulante Reha für Kinder und Jugendliche ausgebaut werden.

🚩 sollte es möglich sein, in jeder Reha auch ein Geschwisterkind mit Behinderung mitzubringen.

Helft bitte alle mit und teilt diesen Aufruf aller Partner des @Bündnis Kinder und Jugendgesundheit e.V. für eine Verbesserung der Versorgung von Kindern und Jugendlichen und somit einer enkeltauglichen Gesundheitspolitik unter dem Hashtag #WünscheWerdenWahr 

Die Social Media-Präsenzen des Bündnisses KJG findet ihr hier:


Quellen:

(1) https://www.kinder-und-jugendreha-im-netz.de/startseite

(2) https://www.kinder-reha.de/weg-zur-reha/weg-zur-reha

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